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Zehnjähriges Jubiläum

Am 25. September 2006 fand im Landgericht Göttingen eine Veranstaltung zur Feier des zehnjährigen Bestehens des Opferentschädigungsvereins Ausgleich statt.

Die Mitglieder des Vereins hatten sich dazu entschieden, nicht sich selbst zu feiern, sondern zu dieser Veranstaltung vor allem diejenigen Personen einzuladen, die durch ihr Tun und ihre Aktivitäten auf ihrem jeweils eigenen Gebiet zum Erfolg des Vereins beigetragen haben, und ihnen dafür zu danken:

  • die Mitarbeiter der vielen Einsatzstellen, bei denen die verurteilten Jugendlichen, Heranwachsenden und Erwachsenen ihre Arbeitsauflagen erledigen, um so die Voraussetzungen für die Schadensausgleichszahlungen zu schaffen,
  • die Richterinnen und Richter und die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, die einerseits die Möglichkeiten des Vereins zum Ausgleich der durch die Straftaten entstandenen wirtschaftlichen Schäden nutzen und andererseits durch die Zuweisung von Geldbußen für die finanzielle Grundlage sorgen und
  • die Mitarbeiter aus Jugendgerichtshilfe, Gerichtshilfe, Bewährungshilfe und anderen Institutionen, die wo nötig dies Zusammenspiel organisieren.

Im Sinne dieser Absicht war nach den offiziellen Teil der Veranstaltung gezielt viel Zeit vorgesehen worden für einen lockeren Austausch der Teilnehmer und für informelle Gespräche bei einem kleinen Imbiss.

Nach einer kurzen Eröffnung der Veranstaltung durch Herrn Koch vom Vorstand des Vereins sprach die Niedersächsische Justizministerin Frau Heister-Neumann. Sie beglückwünschte den Verein zu seinem unmittelbaren Erfolg, der sich eindrucksvoll an den im Laufe der Jahre an die Opfer ausgeschütteten Beträgen ablesen lässt, und verwies auf das weitergehende Wirken, nämlich die Vermittlung eines Ausgleichs zwischen Täter und Opfer und damit die Schaffung von mehr Rechtsfrieden. Im zweiten Teil ihrer Ausführungen betonte Frau Heister-Neumann Sinn und Notwendigkeit bürgerschaftlichen, ehrenamtlichen Engagements.

Das Manuskript der Ansprache der Justizministerin finden Sie hier.

Herr Henning, Präsident des Landgerichts Göttingen, skizzierte die Entstehung des Vereins aus der Einsicht heraus, dass mit den üblichen justiziellen Mitteln ein wünschenswerter Ausgleich zwischen Tätern und Opfern nicht zu bewerkstelligen war. Er machte außerdem darauf aufmerksam, dass von Seiten der Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer neben ihrer originären Arbeit nicht nur dieser Verein, sondern auch verschiedene andere Projekte initiiert worden sind, um ihren Probandinnen und Probanden zusätzliche Angebote zu machen und auch so ihre Resozialisierung zu unterstützen.

Den Text der Ansprache des Landgerichtspräsidenten finden Sie hier.

Um sich über die angesprochenen Projekte zu informieren, klicken Sie hier.

Herr Schmid, bis wenige Tage zuvor Jugendrichter am Amtsgericht Göttingen, berichtete über seine Zusammenarbeit mit dem Verein, dessen Zielsetzung und Verfahrensweise mit ihrer unmittelbar einleuchtenden Sinnhaftigkeit ihn begeistert haben. Er zeigte die rechtlichen Grundlagen der Arbeit des Vereins auf und beschrieb die Wirkung der Entschädigungszahlungen auf Opfer, Täter und Justiz. Er grenzte das Wirken und die Ziele des Vereins Ausgleich ab von denen ähnlicher Initiativen und berichtete über Vereine an anderen Orten, die mit vergleichbarer Zielsetzung und vermutlich nach dem Vorbild des Opferentschädigungsvereins Ausgleich entstanden sind.
Den Text des Vortrages von Herrn Schmid finden Sie hier.

Am Ende der Veranstaltung wurde den Teilnehmern als kleines Erinnerungsstück ein Kaffeebecher mit dem Emblem des Vereins angeboten.

Artikel im Göttinger Tageblatt zu diesem Anlass vom 16.09.06 und 27.09.06.

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